Rechte Morde in Bayern

Gedenken an Anka Denisov

Gedenken an Anka Denisov

Am 5. November 1972 wurde die Romni Anka Denisov im Alter von 18 Jahren Opfer eines antiziganistischen Mordes.

Anka Denisov war an diesem Tag mit vier Begleiterinnen auf einem Bauernhof in Niederthann um Lebensmittel einzukaufen. Der Bauer schoss auf die Romnija und tötete Anka Denisov. Die 16-jährige Milena Ivanov wurde durch die Schüsse schwer verletzt. Die Polizei nahm statt des Täters die schwer verletzte Milena Ivanov und ihre unverletzten Begleiterinnen fest. Die Betroffenen kamen bis zur Intervention eines Anwalts in Untersuchungshaft, während der Täter unbehelligt blieb.

Erst nachdem der Anwalt der Betroffenen massiv daraufhin wirkte, wurden sie freigelassen und der Täter letztlich wegen Totschlags zu 7 Jahren Haft verurteilt. Auch nach dem Urteil hielt der Ort fest zum Täter, es gab öffentliche Solidaritätsbekundungen und vom Bürgermeister und Landrat initiierte Spendenaufrufe für den Täter.

Die Betroffenen wurden nicht unterstützt, vielmehr äußerten Anwohner*innen antiziganistische Morddrohungen gegen die Überlebenden. Vor Ort wird Anka Denisov bis heute nicht gedacht. Ausführliche Informationen finden sich auf der Homepage des Aida Archivs.

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Rechte Morde Bad Reichenhall

Rechte Morde Bad Reichenhall

Wir erinnern an die rechten Morde in Bad Reichenhall, die am 01.11.1999 verübt wurden.

Vier Menschen wurden durch den Täter erschossen und starben infolge dessen: Daniela Peyerl, Karl-Heinz Lietz, Horst Zillenbiller und Ruth Zillenbiller. Sechs Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Der Täter hatte sich mit zahlreichen Schusswaffen aus dem Waffenschrank seines Vaters in der Wohnung verschanzt und mehrere Schüsse aus dem Fenster des Wohnhauses abgegeben. Im Wohnhaus erschoss er seine Schwester und sich selbst.

Bei den Ermittlungen fanden die Behörden mehrere explizit rechte Materialien in seinem Zimmer, etwa Gewaltvideos und Hakenkreuzzeichnungen, die den rechten Hintergrund des Täters sichtbar machen. Dennoch wurde die Tat entpolitisiert und als Amoklauf eingeordnet, dessen Motiv „in der Persönlichkeit des Täters“ liege.

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Gedenken an Daniel Ernst

Gedenken an Daniel Ernst

Wir erinnern an Daniel Ernst, der am 19.10.2016 bei einem Polizeieinsatz in Georgensgmünd durch einen Reichsbürger erschossen wurde und infolge dessen am 20.10.2016 verstarb. Der Vorfall mit den tödlichen Schüssen auf den Polizisten jährt sich zum achten Mal.

Der Täter wurde am 23.10.2017 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Der Polizeieinsatz erfolgte mit dem Ziel, dem Reichsbürger seine 31 Lang- und Kurzwaffen zu entziehen, da die Behörden ihn als nicht mehr zuverlässig eingestuft hatten.

Reichsbürger*innen erkennen die Bundesrepublik nicht an. Stattdessen behaupten sie, das Deutsche Reich bestehe bis heute fort. Sie sprechen dem Grundgesetz, Behörden und Gerichten die Legitimität ab und akzeptieren keine amtlichen Bescheide. Etliche Akteur*innen sind nach Einschätzung des Verfassungsschutzes auch in der rechten Szene aktiv.

Im bayerischen Innenministerium erinnert eine Gedenktafel an Daniel Ernst.

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