Wir erinnern an den Brandanschlag in Kempten, der am 17.11.1990 verübt wurde.
Bei dem Anschlag stirbt ein 5-jähriger Junge an einer Rauchgasvergiftung. Seine Familienmitglieder überleben den Anschlag schwer verletzt.
Wenige Tage später verbreitet eine explizit rechte Gruppierung ein Bekennerschreiben. Dieses findet in den damaligen Ermittlungen wenig Beachtung. Stattdessen konzentriert sich die polizeiliche Ermittlungsarbeit auf eine Bewohnerin des Hauses.
Auch das Ausmaß des Anschlages auf das Haus, in dem ausschließlich türkeistämmige Familien leben, wird in den Ermittlungen relativiert – die Behörden ordnen den Anschlag lediglich als schwere Brandstiftung ein.
Die Täter werden nie ermittelt. Das Verfahren wird nach nicht einmal zwei Jahren ergebnislos eingestellt. Die Familie selbst erfährt erst 30 Jahre später durch Recherchen von Allgäu rechtsaußen und Zeit online von dem Bekennerschreiben.
Im November 2020, also 30 Jahre später, werden die Ermittlungen wieder neu aufgerollt – diesmal wegen des Verdachts auf Mord. Dabei werden auch Verbindungen zu weiteren Brandstiftungen in Kaufbeuren, Immenstadt und Kempten untersucht.
Die polizeilichen Ermittlungen seien mittlerweile abgeschlossen, heißt es seitens der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET).
Einen Artikel von Heike Kleffner zum Thema findet ihr hier: https://www.zeit.de/…/rechte-gewalt…/komplettansicht
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