Hinweis: Aus Kapazitätsgründen konnte dieser Beitrag noch nicht ins Englische übersetzt werden. +++ Viele Menschen wenden sich wegen Diskriminierungsfällen an die Beratungsstelle +++ Einzelne kommunale Antidiskriminierungsstellen reichen nicht aus +++ Beratungsmöglichkeit darf nicht vom Wohnort abhängen
B.U.D., die Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, fordert eine landesweite unabhängige Antirassismus- und Antidiskriminierungsstelle in Bayern. Zurzeit verfügt der Freistaat über einige wenige kommunale Antidiskriminierungsstellen. Doch diese können nur innerhalb ihres eigenen Wirkungskreises tätig werden. Menschen, die beispielsweise auf dem Land wohnen oder nicht in einer der Städte mit kommunaler Antidiskriminierungsstelle, haben bei Fällen von Diskriminierung kaum eine Möglichkeit auf Beratung. Die kommunalen Antidiskriminierungsstellen können strenggenommen keine Fälle „von außerhalb“ bearbeiten.
„Auch für unsere Arbeit als Beratungsstelle für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt ist die Einrichtung einer landesweiten Antidiskriminierungsstelle von großer Bedeutung“, erläutert Anna Reimann von B.U.D. Bayern. „Nicht alle Beratungsanfragen, die bei B.U.D. eingehen, sind Fälle rechter Gewalt – oft wenden sich Betroffene von Diskriminierung an uns, da es kaum andere Anlaufstellen für sie gibt.“ Um Betroffenen von Diskriminierung eine angemessene Beratung zu ermöglichen müsse es Verweisstrukturen geben, die diese Arbeit mit der benötigten Expertise leisten können.
„Es darf keine Frage des Wohnortes sein, ob Betroffene von Diskriminierung qualifiziert beraten und unterstützt werden.“, so Reimann. Deshalb fordert B.U.D. eine landesweite Antidiskriminierungsstelle für den Freistaat Bayern. Die Beratungsstelle beteiligt sich auch an der Landeskonferenz „Bayern gegen Rassismus und Antidiskriminierung – warum Bayern eine unabhängige Landesantirassismus- und Antidiskriminierungsstelle braucht“, die der Bayerische Jugendring, das Netzwerk rassismus- und diskriminierungsfreies Bayern und die Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migrant*innen – und Integrationsbeiräte Bayerns (AGABY) am 10.12.2022 in Nürnberg veranstaltet.
Über B.U.D. Bayern:
B.U.D. ist die unabhängige Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Bayern. Wir stehen direkt Betroffenen, ihren Angehörigen und ihrem Umfeld sowie Zeug*innen rechter Übergriffe zur Seite. Unsere Beratung ist kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym. Zudem klären wir über rechte, rassistische und antisemitische Gewalt auf und dokumentieren entsprechende Übergriffe und Vorfälle in Bayern.
Pressekontakt: Anna Reimann, E-Mail: pr@bud-bayern.de, Tel.: 01525-9176069