Chronik: Aschaffenburg

Brandanschlag auf linkes Zentrum

In den frühen Morgenstunden des 06.05.2024 fand in Aschaffenburg ein Brandanschlag auf die Räumlichkeiten des Stern e.V. statt – ein bekanntes linkes Zentrum. Eine Person im Nachbargebäude des Zentrums wurde von klirrenden Scheiben und einem schreienden Zeugen aufgeschreckt. Nach dessen Beobachtungen flüchten daraufhin mindestens zwei unbekannter Täter*innen in einen nahegelegenen Park.

Bei dem Anschlag wurden alle Fenster des Gebäudes zerstört und eine bisher unbekannte, mutmaßlich brennbare Flüssigkeit in die Vereinsräume geschüttet. Daneben wurden auch weitere Brennstoffe aufgefunden. Das Haus wird neben dem Stern e.V. auch von Familien, zum Teil mit Kindern, als Wohnraum genutzt. Die zufällige Anwesenheit des o.g. Zeugen habe letztlich Schlimmeres verhindern können.

Stern e.V. existiert seit 2013 als eingetragener Verein und fördert alternative Kultur sowie politische Bildung und positioniert sich offen und deutlich gegen jegliche rechte Ideologien, Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und alle anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

Der Verein äußerte sich in einer Stellungnahme mit Aufruf zu einer Kundgebung wie folgt: „Wir sind tief entsetzt über diese skrupellose Attacke bei der mutmaßlich auch vor der Gefährdung von Menschenleben kein Halt gemacht wurde und verurteilen diese aufs Schärfste.“1

Quelle:

Stolpersteine mit aggressiver Flüssigkeit übergossen

Im Zeitraum vom 05.-11. Juni 2023 wurden an mehreren Orten der Stadt Stolpersteine mit einer unbekannten Flüssigkeit überschüttet. Polizei und Feuerwehr überprüfen momentan die Stolpersteine in der Stadt. Dabei konnten sie schon mehrere Orte feststellen, an denen sie mit einer Flüssigkeit übergossen worden waren, die ihre Oberfläche angreifen. Geklärt werden muss jetzt, wie hoch der Sachschaden ist und ob die Gedenksteine ausgebessert oder sogar ersetzt werden müssen. Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Die Steine sollen an das Schicksal der Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus deportiert und ermordet wurden. Sie sind meist vor dem ehemaligen Wohnort der NS-Opfer angebracht und beinhalten deren Namen sowie das Geburts- und Todesdatum. Ende Mai wurde der 100.000 Stolperstein in Nürnberg verlegt.

Quelle: BR24