Unabhängig & bayernweit.

Doku­mentation.

Wir klären über rechte, rassis­tische und anti­semitische Gewalt auf und doku­mentieren entsprechende Angriffe in Bayern.

Illustration für die Dokumentation rechter Gewalt in Bayern. Megafon mit Statistiken, Notizen und Stift.

Rechte Gewalt sichtbar machen.

Das gesellschaftliche Bewusstsein stärken.

Oft werden die menschenfeindlichen Motive der Tat durch das Umfeld und einzelne Behörden nicht (an)erkannt, die Folgen des Angriffs ignoriert, verharmlost oder gar den Betroffenen die Mitschuld gegeben. Die Verantwortung tragen allein die Täter*innen.

Daher sehen wir es als unsere Aufgabe, das gesellschaftliche Bewusstsein über das Ausmaß und die Folgen rechter Gewalt zu stärken. Durch Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen möchten wir die Perspektive der Betroffenen in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen.

Darüber hinaus dokumentieren wir Vorfälle rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Bayern in unserer Chronik. Ziel ist es, durch eine unabhängige Statistik das tatsächliche Ausmaß rechter Gewalt darzustellen. Als Grundlage hierfür nutzen wir die gemeinsamen Erfassungskriterien des VBRGs.

Erfahren SIe mehr.

Alles zu unserer Dokumentation.

Chronik

 

Die Grundlage unserer Chronik bilden Vorfallsmeldungen, Mitteilungen verschiedener Kooperationspartner, sowie eine regelmäßige Auswertung von Zeitungen, Polizeimeldungen und Internetquellen.

Erfassungskriterien

 

Die Einordnung der Vorfälle für die Statistik von B.U.D. erfolgt anhand fester gemeinsamer Kriterien des Dachverbands VBRG und orientiert sich am bundeseinheitlichen polizeilichen Definitionssystem „politisch motivierte Kriminalität“.

Angriffsstatistik

 

Ziel ist es, durch eine unabhängige Statistik das tatsächliche Ausmaß rechter Gewalt darzustellen. Grundsätzlich muss dass Ausmaß rechter Gewalt in Bayern als weit höher angesehen werden.

Rechte Morde in Bayern

Seit 1950 wurden in Bayern 61 Menschen durch rechte Gewalt und Terror ermordet. Neben vielen anderen Initiativen versuchen auch wir zur Erinnerung an die Ermorderten beizutragen.

Die Verantwortung liegt allein bei den Täter*innen. Die Betroffenen verdienen Solidarität und Unterstützung.

Chronik rechter Gewalt.

Die Grundlage der bayernweiten Chronik bilden Vorfallsmeldungen, Mitteilungen verschiedener Kooperationspartner, sowie eine regelmäßige Auswertung von Zeitungen, Polizeimeldungen und Internetquellen. Darüber hinaus finden auch Vorfallsschilderungen von Beratungsnehmer*innen hier Platz, sollte das gewünscht sein.

Die Chronik ist unvollständig. Sie enthält lediglich die Vorfälle rechter Gewalt in Bayern, die B.U.D. bekannt wurden. Grundsätzlich gelten für die Chronik die gleichen Erfassungskriterien wie für die Statistik, die B.U.D. führt. Darüber hinaus können auch Beschimpfungen, Schmierereien und einfache Sachbeschädigungen Eingang in die Chronik von B.U.D. finden, wenn von einer rechten Tatmotivation auszugehen ist und eine bestimmte Entwicklung rechter Strukturen dadurch deutlich wird.

Vorfälle rechter Gewalt, bei denen die Betroffenen eine Veröffentlichung nicht wünschen, werden in dieser Chronik auch nicht öffentlich gemacht. In unserer Jahresstatistik werden hingegen alle erfassten Fälle rechter Gewalt einfließen.

Neben der bayernweiten Chronik von B.U.D. findet sich unter www.muenchen-chronik.de eine dezidierte Sammlung aller in München bekannt gewordener Vorfälle rechter Angriffe, Aktivitäten und Diskriminierungen. Bei der München-Chronik handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der FIRM, a.i.d.a. und BEFORE. Darüber hinaus gibt es ein bayernweites Monitoring von antisemitischen Vorfällen durch RIAS Bayern. Die entsprechende Chronik von RIAS Bayern findet sich hier.

Hinweis: Die Chronik versucht keinen zeitlich chronologischen Überblick zu geben, da es oftmals mehrere Monate oder gar Jahre dauert, bis uns bestimmte Vorfälle rechter Gewalt bekannt werden. Daher ist die Chronik nach Einstelldatum sortiert. Im jeweiligen Chroniktext selbst steht jedoch das entsprechende Vorfallsdatum. Hierdurch wird deutlich, wie lange es manchmal dauert, bis wir von einzelnen Vorfällen erfahren.

Personengruppe greift Angestellte einer Bar an – einer von ihnen zeigt den Hitlergruß

Nachdem drei befreundete Personen in der Nacht vom 08.09.2024 eine in einer Bar angestellte Person körperlich angingen, sollte die Gruppe von einem Security Mitarbeiter nach draußen begleitet werden. In Folge schlug einer der Täter in Richtung der Angestellten, die glücklicherweise unverletzt blieb. Während die Polizei, die bereits aufgrund einer anderen Auseinandersetzung vor Ort war, den Sachverhalt aufnahm, wurde ein weiterer Angestellter durch die Personengruppe bedroht. Eine Person aus der Gruppe der Angreifer zeigte den Hitlergruß.

Gegen die Beteiligten wurden mehrere Anzeigen, u.a. wegen versuchter Körperverletzung, Bedrohung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, erstattet.

Quelle:

Polizeimeldung vom 08.09.2024 – https://www.polizei.bayern.de/

Erfassungskriterien rechter Gewalt

Die Einordnung der Vorfälle für die Statistik von B.U.D. erfolgt anhand fester gemeinsamer Kriterien des Dachverbands VBRG und orientiert sich am bundeseinheitlichen polizeilichen Definitionssystem „politisch motivierte Kriminalität“ (PMK).

Demnach gilt eine Tat als politisch motiviert „wenn in Würdigung der Umstände der Tat1 und/oder der Einstellung des Täters Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass sie (…) gegen eine Person

  • wegen ihrer zugeschriebenen oder tatsächlichen politischen Haltung und/oder Einstellung und/oder ihres Engagements
  • Nationalität, ethnischer Zugehörigkeit, Hautfarbe,
  • Religionszugehörigkeit, Weltanschauung,
  • sozialen Status, physischen und/oder psychischen Behinderung oder Beeinträchtigung,
  • sexuellen Orientierung und/oder sexuellen Identität
  • oder äußeren Erscheinungsbildes,

gerichtet sind und die Tathandlung damit im Kausalzusammenhang steht bzw. sich in diesem Zusammenhang gegen eine Institution/Sache oder ein Objekt richtet.” (Bundeskriminalamt 2016: Definitionssystem Politisch motivierte Kriminalität, S. 5).

Die Fußnote 1 betont : »Bei der Würdigung der Umstände der Tat ist neben anderen Aspekten auch die Sicht der/des Betroffenen mit einzubeziehen.«

Erfasst werden in der Statistik von B.U.D. demnach:

  1. Straftaten, mit denen eine körperliche Schädigung von Personen beabsichtigt oder vollendet wurde,

  2. Sachbeschädigungen und Brandstiftungen, wenn diese indirekt auf eine Schädigung bestimmter Personengruppen abzielen,

  3. Nötigungen und Bedrohungen nach §240, 241 StGB oder wenn diese erheblichen Folgen für das Opfer haben

wenn der Tat bzw. den Tatumständen von den Geschädigten, von Zeug*innen (oder der Polizei) eine rechte Tatmotivation zugeschrieben wird.

Die Erfassung durch B.U.D. unterscheidet sich im Gegensatz zur Definition der „PMK rechts“ in zwei wesentlichen Aspekten: einerseits werden in der Erfassung durch B.U.D. Bedrohungen, Nötigungen und massive Sachbeschädigungen berücksichtigt. Außerdem wird die Zentralstellung der Betroffenenperspektive bei der Erfassung von rechter Gewalt durch B.U.D. betont.

Angriffsstatistik zu rechter Gewalt in Bayern.

B.U.D. stellt im Frühjahr 2024 erstmals Zahlen für in Bayern (außer München) erfasste rechte Angriffe vor. Dieses Monitoring arbeitet mit unseren Erfassungskriterien rechter Gewalt, die (versuchte) Tötungen, Körperverletzungen, Brandstiftungen, Bedrohungen und massive Sachbeschädigungen mit einer rechten Tatmotivation zählen. Diese Erfassungskriterien entsprechen den gemeinsamen festen Kriterien des Dachverbands VBRG und orientieren sich am polizeilichen Erfassungssystem der politisch motivierten Gewalt – rechts (pmK-rechts).

Aufgrund fehlender Ressourcen konnte B.U.D. 2023 kein tatsächliches bayernweites Monitoring umsetzen und daher auch keine umfassende Jahresstatistik erstellen. Stattdessen wurde für die vorhergehenden Jahre jeweils eine Jahresbilanz veröffentlicht.

Mehr Informationen und Material zu bundesweiten Statistiken finden Sie bei unserem Dachverband VBRG e.V. oder auf den jeweiligen Seiten der Beratungsstellen der einzelnen Bundesländer.

Grundsätzlich sind die Zahlen bekannter Vorfälle rechter Gewalt lediglich ein Indikator für das tatsächliche Ausmaß rechter Gewalt, da von einem hohen Dunkelfeld in diesem Deliktbereich ausgegangen werden muss.

Unser Angebot.

So können wir Ihnen noch zur Seite stehen.

Ber­atung.

Wir beraten direkt Betroffene, Angehörige sowie Zeug*innen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Bayern.

Unter­stützung.

Wir unterstützen Betroffene und ihr Umfeld praktisch und politisch in­di­vi­du­ell je nach Bedarf.

Ausleuchten & sichtbar machen.

Vorfall melden.

Bei uns können Sie einen Vorfall rechter Gewalt melden, den Sie selbst erlebt oder beobachtet haben. Ihre Meldung hilft dabei das Ausmaß rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Bayern sichtbar zu machen.