Viele Betroffene von Diskriminierung und Taten unterhalb der Gewaltschwelle wenden sich an B.U.D. – eine bayernweite Antidiskriminierungsstelle ist notwendig.
2021 waren bayernweit zahlreiche Menschen von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt betroffen. In 86 Fällen haben die Berater*innen von B.U.D. Betroffene unterstützt.
Beratungsfälle & Klient*innen
In 86 Beratungsfällen wurden 93 Menschen unterstützt, sowohl Betroffene, als auch Angehörige, Freund*innen oder Zeug*innen.
Ein Beratungsfall wird in die Statistik aufgenommen, wenn mindestens eine Unterstützungsleistung erfolgt ist.
73 der Beratungsfälle sind im Jahr 2021 neu hinzugekommen. Damit ist die Zahl der neuen Beratungsanfragen wieder stark gestiegen. Neben dem hohen Beratungsbedarf ist dies sicher auch auf die weitere Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit zurückzuführen, die B.U.D. in geringem Ausmaß erstmals durch gestiegene Mittel möglich war.
In elf Fällen fanden die ersten Beratungsschritte schon 2020 statt, zwei Fälle sind sogar seit 2019 aktiv. Gerade bei juristischer Strafverfolgung oder psychosozialer Beratung kann sich ein Beratungsfall über mehrere Jahre erstrecken.
Von den 86 Beratungsfällen konnten 56 im Jahr 2021 abgeschlossen werden, 49 davon sind Fälle aus 2021.
Beratungsanlass
In 32Fällen war ein rechter Angriff Anlass für die Betroffenen sich an B.U.D. zu wenden.
56 der Beratungsfälle hatten einen anderen Beratungsanlass z.B. rassistische Diskriminierung, antisemitische Bedrohungen unterhalb der Gewalttat oder Sachbeschädigung bei Journalist*innen.
Beratungsnehmende und Unterstützungsleistungen
Die meisten Beratungen fanden direkt mit Betroffenen statt. In ca. 1/3 der Fälle wandten sich Personen aus dem sozialen Umfeld von Betroffenen oder Zeug*innen an B.U.D.
Die Beratungsnehmenden waren zu rund 50 % männlich; in den Vorjahren war dieser Wert deutlich höher.
Die meisten Klient*innen, deren Alter B.U.D. erfahren hat, sind zwischen 18 und 40 Jahre alt. Kinder und Jugendliche waren 2021 nicht bei B.U.D. in Beratung.
2021 leistete die Beratungsstelle B.U.D. insgesamt 340 Unterstützungsleistungen:
B.U.D. führte mit den Ratsuchenden 261 Beratungsgespräche von denen 45 als Onlineberatung stattfanden. Des weiteren unterstützte B.U.D. die Ratsuchenden rund um Ermittlungs- und Strafverfahren und begleitete bei Bedarf auch zur Polizei oder zu Gerichtsterminen. Außerdem gehörte 2021 die Vermittlung und Begleitung zu Rechtsanwält*innen oder auch Ärzt*innen und Psycholog*innen zu den Tätigkeiten der Beratungsstelle. Insbesondere bei Beratungsfällen, die nur kurz bei B.U.D. verblieben, war die Vermittlung zu weiteren passenden Angeboten auch 2021 eine wichtige Unterstützungsleistung.
Motive und Betroffenengruppen
44% der direkt Betroffenen in unseren Beratungsfällen wandten sich aufgrund rassistischer Erlebnisse an B.U.D. – mit Abstand die größte Betroffenengruppe. Wie bereits 2020 waren ebenfalls zahlreiche politisch gegen rechts Aktive, Nichtrechte und Journalist*innen in der Beratung – auch politische Verantwortungsträger*innen suchten Unterstützung. Von Antisemitismus Betroffene waren ebenfalls in Beratung bei B.U.D.
Betroffene von sozialdarwinistischer und LGBTIQ*-feindlicher Gewalt fanden 2021 nicht den Weg in die Beratungsstelle. Für B.U.D. bedeutet das den Auftrag, sich in diesen Themenfeldern noch stärker zu vernetzen und bekannt zu machen.
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Der neue Jahresbericht 2023 ist fertiggestellt. Eine wichtige Broschüre in der wir allen Interessierten unsere Arbeit anschaulich näherbringen möchten. Die diesjährige Broschüre stellt, ähnlich wie für das Jahr 2022, die Beratungszahlen und Schwerpunkte der Beratung vor. Darüber hinaus werden...