Chronik: Coburg

Teilnehmer der „Coburger Convents“ attackieren einen Journalisten mit brennenden Fackeln

Am 29.05.2023 wurde ein Journalist bei einem sogenannten Fackelmarsch von „Coburger Convents“, einem Zusammenschluss gewaltbereiter Studierendenverbindungen, Landsmann-schaften und Turnerschaften, angegriffen. Ein Teilnehmer des Marsches hatte versucht, mit zwei brennenden Fackeln auf den Kopf des Journalisten zu schlagen, welcher gerade so noch ausweichen konnte. Wenige Minuten später stieß ein weiterer Teilnehmer seine brennende Fackel in Richtung des Journalisten und traf dabei das Kameraobjektiv.

Der „Coburg Convent“ zeichnet sich durch einen elitären und rechtsnationalen Charakter sowie Nationalismus, Klassismus und patriarchale Strukturen aus. Bereits die Nazis nutzten Fackelzüge als Propagandainstrumente und zahlreiche Märsche des Coburger Convents waren in der Vergangenheit von rechten, sexistischen und rassistischen Vorfällen begleitet.

Quelle:

Queer- und frauenfeindlich motivierte Schriftzüge

In der Nacht vom 24.03. auf den 25.03.2024, brachten Unbekannte ein Hakenkreuz mit pinker Farbe und eine frauenfeindliche Beleidigung an einem Briefkasten an. Die Polizei ermittelt.

Die queerfeindliche Motivation liegt nahe, da das Hakenkreuz in pinker Farbe angebracht wurde. Homosexuelle Menschen wurden im Nationalsozialismus mit einem sog. „rosa Winkel“ gekennzeichnet. 1

Quellen:
Polizeibericht vom 26.03.2024
1 Der rosa Winkel: Homosexualität im Nationalsozialismus

Angriff im Rahmen des Coburger Convent

Nach dem „Fackelzug“ im Rahmen des Coburger Convents wurde am 06.06.2022 eine junge Frau von einem Teilnehmer körperlich und verbal angegriffen. Sie wurde von dem Mann mit einem Regenschirm attackiert, als sie verbal in eine Auseinandersetzung eingriff, die sie zuvor beobachtet hatte. Er schubste sie zu Boden, schlug sie und beleidigte sie menschenfeindlich und sexistisch, im Beisein weiterer Männer. Die Betroffene erstattet Anzeige.

Bei der Anzeigeerstattung wurde der Betroffenen unterstellt, selbst zu der Eskalation beigetragen zu haben.

Quelle: Instagram, Zeitung und Betroffene

Hakenkreuz und zerstochene Reifen

Am 26.03.2022 zerstachen unbekannte Täter*innen auf dem Gelände eines russischen Supermarktes in Coburg die Reifen eines Lieferfahrzeugs des Geschäfts. Außerdem brachten sie sowohl auf dem Fahrzeug, als auch in der Einfahrt politische Schriftzüge an, darunter ein Hakenkreuz und Aussagen, die sich auf den russischen Krieg in der Ukraine beziehen. 

Quelle: bayern.de

Rassistischer Angriff mit Metallstangen

Wie erst anlässlich des Gerichtsprozesses gegen den Täter am 29. März 2021 bekannt wurde, kam es am 13. Juni 2020 zu einem rassistisch motivierten Angriff auf eine Familie am Goldbergsee in Coburg. Nachdem die Familie eine Gruppe mehrerer Personen gebeten hatte ihre freilaufenden Hunde anzuleinen, beleidigte die Gruppe die Familie rassistisch und griff sie mit Metallstangen an. Ein Betroffener wurde mit einer Metallstange mehrfach geschlagen und erheblich verletzt.

Quelle: In Franken