Chronik: Erlangen

Extrem Rechte Störungen von Gedenkveranstaltung und Chanukka-Feierlichkeiten in Erlangen

Am 19.12.2022 fand in der Erlanger Innenstadt eine Demonstration in Gedenken an Shlomo Lewin, Rabbiner und Ex-Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg und seiner Lebenspartnerin Frida Poeschke statt. Sie wurden am 19. Dezember 1980 von einem Mitglied der rechtsterroristischen „Wehrsportgruppe Hoffmann“ ermordet. Die Veranstaltung, die von der Initiative Kritisches Gedenken organisiert wird,  wurde von zwei Männern im Alter von 46 und 26 Jahren durch extrem rechtse Parolen gestört. Der 26-Jährige rief dabei mehrfach „Heil-Hitler“ in Richtung der Teilnehmer*innen. Als er dies auch bei der Abschlusskundgebung fortführte, erteilte ihm die Polizei einen Platzverweis.

Wenige Minuten später im Anschluss an die Gedenk-Demonstration, fand am Hugenottenplatz eine öffentliche Chanukka-Feier statt. Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister und Stadträten feierte die jüdische Kultusgemeinde Erlangen das Lichterfest mit der Entzündung der zweiten Kerze am Chanukkaleuchter. Auch diese Feierlichkeit störte der 46-Jährige zunächst mit lauter Musik. Dann warf er eine Glasflasche auf die Menschengruppe. Diese zerbrach auf dem Boden wodurch glücklicherweise niemand verletzt wurde. Die Polizei nahm den Mann fest, wobei er Beleidigungen von sich gab, um sich spuckte und ebenfalls „Heil-Hitler“ rief.

Quelle: BR24

Queer-feindliche und rassistische Bedrohungen

Am 10.07.2022 fuhr ein junger Mann in der S-Bahn Richtung Erlangen. Vor ihm saß ein Mann, der sich immer wieder nach ihm umdrehte und ihn aggressiv anstarrte. Als der Betroffene den Täter darauf hinwies aufzuhören und sich an einen anderen Platz zu setzen, beleidigte dieser den jungen Mann massiv queer-feindlich und rassistisch und drohte ihm mit dem Tod. Die Polizei wurde hinzugezogen und hat die Ermittlungen aufgenommen.

Quelle: Nordbayern

Antisemitische Bedrohungen in der direkten Nachbarschaft

Am Abend des 10.03. 2022 findet der Bewohner eines Mehrfamilienhauses einen noch glühenden Pizzakarton vor seiner Wohnungstüre vor. Laut Medienbericht ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung. In den darauffolgenden Tagen schmiert eine unbekannte Person eine antisemitische Parole an die Wohnungstür des jungen Mannes. Auch dieser Vorfall wird zur Anzeige gebracht. Daraufhin verlässt der junge Mann mit seiner Partnerin vorübergehend die Wohnung, da sie sich dort nicht mehr sicher fühlen. Am 29.03.2022 bemerken Anwohner*innen Brandspuren und Heißkleberreste an eben dieser Tür. Sie informieren die Polizei. Diese kommt, trifft jedoch niemanden an, da die betroffenen Personen bis auf Weiteres nicht vor Ort sind.

Am 28.04.2022 kehrt der junge Mann in die Wohnung zurück und bemerkt Einbruchspuren rund um das Türschloss. Die Polizei hat den Ort bereits wieder verlassen, sodass er den Kontakt zu einer Kommissarin, die in den Fall einbezogen wurde, aufnimmt. Indizien deuten darauf hin, dass ein Nachbar mit den Vorfällen in Verbindung stehen könnte.

Quelle: Betroffene