Chronik: Hersbruck

Beschädigungen im Rahmen des Kunstwettbewerbs der Dokumentationsstätte KZ Hersbruck

Über einen Zeitraum von zwei Monaten im Juli und August 2022 haben bisher unbekannte Täter*innen mindestens sieben Mal Ausstellungsstücke des Kunstwettbewerbs „ErinnerungsRÄUME“ beschädigt oder gestohlen. Der Wettbewerb mit dem Untertitel “Orte des Leidens und der Verbrechen – Verpflichtung zur Menschlichkeit” wurde vom Verein Dokumentationsstätte KZ Hersbruck ausgerufen und soll an das ehemalige Konzentrationslager in Hersbruck erinnern. 40 Künstler*innen und Schulen nahmen an dem Kunstprojekt teil – viele von ihnen mit Skulpturen und Objekten. Diese wurden an fünf verschiedenen Orten in Hersbruck und Umgebung ausgestellt. Der Projektleiter des Wettbewerbs Klaus Petersen äußerte sich in einem ersten Statement: „Wir gehen davon aus, dass die Beschädigungen und Zerstörungen an den Kunstwerken kein Zufall oder bloßer Vandalismus ist, sondern eine gezielte Aktion. Wir setzen dem das große Interesse und die Unterstützung vieler Menschen in Hersbruck und Umgebung entgegen. Und wir wünschen uns auch Gespräche mit Menschen, die ablehnend diesem Projekt gegenüberstehen“. Beim letzten bekannten gestohlenen Kunstwerk handelt es sich um Werke des Künstlers Adam Cmiel. Er wollte im Happurger Gemeindeteil Schupf mit verschiedenfarbigen Steinen auf Stangen im Wald auf die Opfer des Faschismus aufmerksam machen.

Quelle: ErinnerungsRäume , www.n-land.de

Rassistische und antimuslimische Drohungen

In der Nacht zum 16.8.2021 sind am Haus einer Hersbruckerin antimuslimische und rassistische Schmierzettel angebracht worden. Die Anwohnerin fühlt sich bedroht und hat Anzeige erstattet. Die Türkische Gemeinde in der Metropolregion Nürnberg (TGMN) ist ebenfalls besorgt über diesen Fall von antimuslimischem Rassismus und Islamfeindlichkeit im Nürnberger Land. Bereits im März 2020 wurden u.a. ein Moscheeverein und verschiedene Politiker*innen im Nürnberger Land durch die mittlerweile verurteilte Rechtsterroristin Susanne G. bedroht. Die Türkische Gemeinde stellt nun diese erneuten Drohungen in einen Zusammenhang mit einem ‚mutmaßlich in Mittelfranken vorhandenen Netzwerk von Neonazis‘.

Quelle: BR