Chronik: Würzburg

Betroffene sind massiver antisemitischer Diskriminierung und Bedrohung durch eine Person im nahen Umfeld ausgesetzt

Betroffene sind massiver antisemitischer Diskriminierung und Bedrohung durch eine Person im nahen Umfeld ausgesetzt

Eine Betroffene wandte sich an B.U.D. Bayern und berichtete davon, dass sie und ihr Mann von zahlreichen wiederkehrenden massiven antisemitischen Beleidigungen und Bedrohungen betroffen sind. Auch werden Sie aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit beleidigt und bedroht. Diese verbalen Angriffe erfolgen überwiegend und verstärkt vom Partner einer ehemals langjährigen Freundin. „[Außerdem] hat uns die besagte Person mit massiver Gewalt gedroht, die wir auch als Tötungsabsicht verstehen.“ (Zitat der Betroffenen).

Die Intensität des Bedrohungsgefühls hat mittlerweile dazu geführt, dass das betroffene Ehepaar strafrechtliche Schritte eingeleitet hat und das Haus – unter großer Sorge um ihre körperliche Gesundheit – nur noch gemeinsam verlässt. Die Betroffenen wünschen sich wieder mehr Sicherheit in ihrem Alltag und gleichzeitig mehr Sichtbarkeit für von Antisemitismus betroffene Personen.

Quelle:

Betroffene

LGBTIQ*-feindlicher Angriff

Am Sonntagabend den 23.07.2023 begegnete ein 15-Jähriger am Barbarossaplatz drei Jugendlichen, die ihm zuvor unbekannt waren. Sie sprachen ihn auf sein Äußeres an und beleidigten ihn queerfeindlich. Im weiteren Verlauf zog ein Angreifer ein Taschenmesser und verletzte den 15-Jährigen am Hals. Nach der Attacke ergriffen die drei Angreifer*innen die Flucht in Richtung Würzburger Innenstadt. Der 15-Jährige musste im Krankenhaus behandelt werden.

Quelle: Nordbayern

„DenkOrt Deportationen“ beschädigt

Im Zeitraum vom 22. Mai bis 24. Mai wurde der „DenkOrt Deportationen“ am Bahnhofsplatz in Würzburg beschädigt. Der „DenkOrt Deportationen“ ist eine Gedenkstätte an die jüdischen Männer, Frauen und Kinder aus Unterfranken, die zwischen 1941 und 1944 in die Vernichtungslager deportiert wurden. Die Gedenkstätte besteht aus mehreren Gepäckstücken aus Stein, Holz und Beton, die symbolisch für das Schicksal der Opfer stehen sollen. Eines dieser Gepäckstücke war ein Bronzeteddybär, der gewaltsam aus der Gedenkstätte abgetrennt und gestohlen wurde. Die Polizei sucht nach Zeug*innen der Tat.

Vor gut einem Jahr kam es ebenfalls zu antisemitischen Vorfällen am Würzburger Bahnhofsplatz. 2022 berichtete B.U.D. von einem Beratungsfall, bei dem eine Schauspielerin am Würzburger Mainfrankentheater während einer Aufführung am Bahnhof von Passant*innen antisemitisch beleidigt wurde. An mehreren Abenden führte das Theater ein Stück über Anne Frank auf. Erst nach öffentlichem Druck durch Presseberichterstattung wurde ein Sicherheitsdienst zum Schutz der Schauspielerin engagiert.

Quelle: Polizeimeldung

Unbekannter droht Testzentren in die Luft zu sprengen

Am 10.02.22 drohte eine unbekannte Person in Mails, die an mehrere Medien und die Stadt Würzburg gerichtet waren, damit alle Testzentren in Würzburg in die Luft zu sprengen. Die Polizei leitete daraufhin Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen ein, eine Explosion blieb aus. Nach dem anonymen Absender wird gefahndet. 

Quelle: Nordbayern