In der neuen Folge der preisgekrönten Web-Dokumentation Gegen Uns. Betroffene im Gespräch über rechte Gewalt nach 1990 und die Verteidigung der solidarischen Gesellschaft geht es um einen Fall rechter Gewalt in Nürnberg.
Berzan B. wird am 28. April 2010 von einem vorbestraften Neonazi ins Koma geschlagen: In einer Nürnberger U-Bahn trifft er auf ein Neonazi-Pärchen – den bekannten Neonazi-Kader Peter R. und dessen damalige Freundin. Es kommt zu einer verbalen Auseinandersetzung und schließlich zum Angriff auf Berzan B. Der sieben Jahre ältere, gewalterprobte und trainierte Kampfsportler und Neonazi schlägt auf Berzan B. ein und verletzt ihn lebensgefährlich.
In den Ermittlungen der Polizei spiegelt sich eine Täter*innen-Opfer Umkehr wieder: die Beamt*innen interessieren sich in erster Linie für Berkans Kontakte in die Antifaszene. Die Polizeibehörden verschweigen drei Tage lang, dass es sich bei dem Angreifer um einen Neonazi handelt. Dann behaupten die Ermittler, ein „Rechter und ein Linker“ seien „aneinandergeraten“.
Schnell verbreitet sich die Nachricht vom Angriff auf Berzan unter seinen Freunden. Viele Menschen solidarisieren sich in einem Bündnis und fordern Aufklärung. Die Unterstützung und Solidarität in dieser Zeit hat Berzan nie vergessen.
Weniger als fünf Jahre zuvor wird İsmail Yaşar an seinem Arbeitsplatz durch den NSU erschossen. So auch acht Jahre zuvor Abdurrahim Özüdoğru und neun Jahre vorher Enver Şimşek. Der Sprengstoffanschlag auf Mehmet O. und seine Bar „Sonnenschein“ liegt elf Jahre zurück.
Berzan, seine Angehörigen und Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız sprechen über Neonazi-Gewalt und rechten Terror in Nürnberg, den Umgang der Sicherheitsbehörden mit Betroffenen und solidarische Bündnisse gegen rechte Gewalt.
Die Web-Dokumentation ist ein Projekt des VBRG und der Beratungsstelle SUPPORT des RAA Sachsen e.V., in dieser Episode unterstützt von B.U.D. Bayern.
Den Link zur Folge findet ihr hier.