Chronik rechter Gewalt.

Rassistischer Angriff an der Bushaltestelle

Ein 18-Jähriger wartete am 7. November in der Hauptstraße im Ichenhausener Stadtteil Rieden an einem dortigen Bushäuschen. Während er dort wartete, hat ein Pkw angehalten. Aus dem Fahrzeug ist eine ihm unbekannte männliche Person ausgestiegen und auf ihn zugekommen. Der Unbekannte hat den 18-Jährigen am Kragen gepackt und zu Boden gestoßen. Zudem ist der 18-Jährige von diesem Mann mit folgenden Worten angesprochen worden: »geh weg von hier« und »raus!«

Nachdem sich der Unbekannte wieder entfernt hatte, begab sich der Geschädigte demnach Richtung Halderstraße. Dort habe erneut ein Fahrzeug neben ihm angehalten. Mutmaßlich war es der selbe Pkw wie zuvor am Bushäuschen. Diesmal stieg allerdings laut Betroffenem eine andere männliche Person aus. Diese begab sich zu dem Geschädigten und schlug auf diesen mit den Fäusten ein, so die Polizei. Zudem habe der Täter den Geschädigten angesprochen, dieser jedoch die Äußerungen nicht verstehen können. Der Vorfall wurde zur Anzeige gebracht. Für die Polizei ist ein rassistisches Motiv »nicht ausgeschlossen«, da es sich bei dem Geschädigten »erkennbar um einen ausländischen Mitbürger« gehandelt habe. Die Polizei sucht nach Zeug*innen der Tat.

Quelle: Allgäu rechtsaußen

Parteibüro der „LINKEN“ angegriffen

Am Wochenende beschädigte ein bislang unbekannter Täter die Frontscheibe des Büros der Partei „Die Linke“ am Mauerberg. An dieser entstand ein Sprung, welcher sich über die gesamte Scheibe zieht. Der Sachschaden wird auf mehrere hundert Euro geschätzt.

Zum wiederholten Male gab es einen Angriff auf das Büro der LINKEN am Mauerberg 31, welches die Partei gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Susanne Ferschl unterhält. Bereits im vergangenen Jahr erstattete die Augsburger LINKE zweimal Anzeige wegen Beschädigung ihrer Geschäftsstelle.

Der Kreisvorsitzende der Augsburger LINKEN, Frederik Hintermayr erklärt dazu: „Natürlich müssen wir von einem politisch motivierten Angriff ausgehen. Angriffe wie dieser sind Teil der Strategie der Rechtsradikalen, ein Klima der Angst zu erzeugen und uns in der politischen Handlungsfähigkeit einzuschränken. Die Angriffe gehen gegen all diejenigen, die sich für Menschlichkeit und sozialen Zusammenhalt einsetzen. Diese Einschüchterungsversuche werden jedoch keinen Erfolg haben. Wir streiten weiter für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft.“

Quelle: Polizei Schwaben Nord

Bedrohungen und Beleidigungen der Grünen Jugend

Wie wiesentbote.de (19.9.21) schrieb, wurden in der Nacht von Freitag auf Samstag in Bayreuth wahlkämpfende Aktive der Grünen Jugend von mutmaßlich rechtsgerichteten Gewalttätern angegriffen.

Zunächst habe um 21.30 Uhr in der Von-Römer-Straße eine Gruppe junger Erwachsener die Wahlkämpfer*innen verbal attackiert und diese mit „Todes- und Vergewaltigungsfantasien“ bedroht. Später in der Nacht wurden die GJ-Aktivist*innen erneut angegriffen. Dabei trat ein unbekannter Mann „unter wüsten Beleidigungen“ einen Biertisch um und drohte, eine mitgeführte GrüneJugend-Flagge zu verbrennen.

Am Vortag seien zudem die Autoreifen der grünen Direktkandidatin Susanne Bauer während einer Parteiveranstaltung in der Innenstadt zerstochen worden. „Wir haben alle Vorfälle zur Anzeige gebracht und verurteilen die Aggressoren aufs Schärfste. An dieser Stelle möchten wir uns jedoch auch ausdrücklich bei Mitbürger:innen bedanken, die sich während und nach den Vorfällen mit uns solidarisiert haben.“, kommentiert Johanna Schmidtmann, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Bayreuth.

Quellen: Nazistopp Nürnberg, Der Neue Wiesentbote

Rassistische Bemerkungen gegen Jugendlichen

Am 16.09.2021 gegen 13 Uhr ging laut Aussage von Zeug*innen ein Mann direkt und zielstrebig auf einen asiatisch gelesenen Jugendlichen zu und bedrängte diesen mit rassistischen Bemerkungen und abwertenden Gesten. Zeug*innen riefen dem Mann zu, er solle aufhören. Der Jugendliche konnte ihm ausweichen und den Ort verlassen. Kurz darauf verließ auch der Mann den Ort während Zeug*innen zur Sicherheit die Situation weiter beobachteten.

Quelle: Meldeformular

Faustschlag ins Gesicht

Am 16.09.2021 gegen 16 Uhr betrag ein 34-Jähriger ohne einen Mund-Nasen-Schutz ein Ladengeschäft in der Prälat-Bigelmair-Straße. Nachdem er vom Inhaber gebeten wurde, einen solchen aufzusetzen, kam es zum Streit. Der 34-Jährige bedrohte den Ladeninhaber und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Dieser erlitt dadurch eine Platzwunde. Erst die zugezogenen Einsatzkräfte der Polizei konnten den 34-Jährigen beruhigen. Ihm wurde ein Platzverweis ausgesprochen und Ermittlungen wegen Körperverletzung und Bedrohung eingeleitet.

Quelle: Presse Augsburg

Rechter Angriff im Supermarkt

Wie nordbayern.de (14.9.21) schrieb, skandierten im mittelfränkischen Ansbach vier Männer rechte Parolen in einem Supermarkt. Zwei junge Erwachsene intervenierten verbal und wurden kurze Zeit später körperlich angegriffen, es hagelte Schläge.

Tatverdächtig seien laut Polizei drei Männer zwischen 35 und 48 Jahren, zwei davon „amtsbekannt“. Der vierte Täter ist wohl noch unbekannt.

Quellen: Nazistopp Nürnberg , Nordbayern.de

Körperverletzung und Beleidigungen

Am 14.8.2021 gegen 18 Uhr hielten sich zwei junge Männer zunächst vor und dann in dem Einkaufsmarkt in der Sonneberger Straße auf. Dort wurden sie von einem Radfahrer beleidigt. Als beide Männer das Geschäft wieder verließen, schlug der ihnen unbekannte Radfahrer im Vorbeifahren einem von ihnen in den Nacken. Kurz darauf kam ein offenbar mit dem Radfahrer näher bekannter Mann dazu. Laut Polizeiangaben beleidigten dann beide gemeinsam „die 20 und 21 Jahre alten Syrer mit ausländerfeindlichen Äußerungen“.

Quelle: Polizei Oberfranken

Rassistische und antimuslimische Drohungen

In der Nacht zum 16.8.2021 sind am Haus einer Hersbruckerin antimuslimische und rassistische Schmierzettel angebracht worden. Die Anwohnerin fühlt sich bedroht und hat Anzeige erstattet. Die Türkische Gemeinde in der Metropolregion Nürnberg (TGMN) ist ebenfalls besorgt über diesen Fall von antimuslimischem Rassismus und Islamfeindlichkeit im Nürnberger Land. Bereits im März 2020 wurden u.a. ein Moscheeverein und verschiedene Politiker*innen im Nürnberger Land durch die mittlerweile verurteilte Rechtsterroristin Susanne G. bedroht. Die Türkische Gemeinde stellt nun diese erneuten Drohungen in einen Zusammenhang mit einem ‚mutmaßlich in Mittelfranken vorhandenen Netzwerk von Neonazis‘.

Quelle: BR

Vier Menschen in einer Bar angegriffen und schwer verletzt

Um 4 Uhr am Morgen des 31.7.2021 beleidigten zwei Männer die Angestellten einer Bar rassistisch und homofeindlich und verletzten im weiteren Tatverlauf vier Menschen. Einen davon so schwer, dass die Polizei nun wegen versuchten Mordes ermittelt, wie diese am Freitag (06.08.2021) mitteilte.

Nach Angaben eines Polizeisprechers soll das Duo zunächst zwei in der Bar angestellte Frauen rassistisch und homofeindlich beleidigt haben. Der Betreiber der Bar verwies die Männer des Lokals, worauf diese auf ihn einschlugen. Ein Gast kam dem Wirt zu Hilfe und wurde daraufhin von den 2 Männern ebenfalls verprügelt und durch Tritte gegen den Kopf stark verletzt. Auch die beiden Angestellten wurden im Verlauf der Auseinandersetzung von den Männern angegriffen und verletzt. Die Kripo Ansbach ermittelt nun wegen versuchten Mordes und ist auf der Suche nach Zeug*innen. 

Quelle: Polizei Mittelfranken

Drohungen und Beschimpfungen

Immer wieder kommt es bei Versammlungen von Corona-Leugner*innen zu Angriffen auf Journalist*innen und Medienberichterstatter*innen.

So berichtet beispielsweise das Bündnis Nürnberg Nazistopp, dass am 21. Juni 2021 in Nürnberg Berichterstatter*innen als „Volksverhetzer und Volksverräter“ bepöbelt wurden. In Bamberg ging es am selben Tag noch härter zur Sache: Da wurden zum Beispiel folgende Drohungen ausgesprochen: „Schau bloß, dass du dir den Rücken freihältst!“ oder „“Wenn du noch mal Fotos machst, dann komme ich rüber!“.

Quelle: Nürnberg Nazistopp