Chronik rechter Gewalt.

Antisemitische Bedrohungen in der direkten Nachbarschaft

Am Abend des 10.03. 2022 findet der Bewohner eines Mehrfamilienhauses einen noch glühenden Pizzakarton vor seiner Wohnungstüre vor. Laut Medienbericht ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung. In den darauffolgenden Tagen schmiert eine unbekannte Person eine antisemitische Parole an die Wohnungstür des jungen Mannes. Auch dieser Vorfall wird zur Anzeige gebracht. Daraufhin verlässt der junge Mann mit seiner Partnerin vorübergehend die Wohnung, da sie sich dort nicht mehr sicher fühlen. Am 29.03.2022 bemerken Anwohner*innen Brandspuren und Heißkleberreste an eben dieser Tür. Sie informieren die Polizei. Diese kommt, trifft jedoch niemanden an, da die betroffenen Personen bis auf Weiteres nicht vor Ort sind.

Am 28.04.2022 kehrt der junge Mann in die Wohnung zurück und bemerkt Einbruchspuren rund um das Türschloss. Die Polizei hat den Ort bereits wieder verlassen, sodass er den Kontakt zu einer Kommissarin, die in den Fall einbezogen wurde, aufnimmt. Indizien deuten darauf hin, dass ein Nachbar mit den Vorfällen in Verbindung stehen könnte.

Quelle: Betroffene

Morddrohungen gegen Schulleitung und Lehrer*innen

An einer Schule in Gundelsheim tauchten bereits Mitte Januar Plakate mit Sprüchen gegen die von der Schule ordnungsgemäß angewandten Corona-Maßnahmen auf. Nun wurden im Zeitraum vom Freitag (28. Januar) bis zum Montag (31. Januar) im Bereich der Turnhalle und im Eingangsbereich der Schule mehrere Zettel angebracht.

Dieses Mal habe es sich im Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen um Morddrohungen gegen die Schulleitung und Lehrer*innen gehandelt.

„Es wurde als Anzeige polizeilich aufgenommen und das Kommissariat für Staatsschutzdelikte der Kriminalpolizei Bamberg ermittelt jetzt wegen des Verdachts der Bedrohung und der Androhung von Straftaten“, schildert der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken.

Quelle: Infranken.de

Unbekannter droht Testzentren in die Luft zu sprengen

Am 10.02.22 drohte eine unbekannte Person in Mails, die an mehrere Medien und die Stadt Würzburg gerichtet waren, damit alle Testzentren in Würzburg in die Luft zu sprengen. Die Polizei leitete daraufhin Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen ein, eine Explosion blieb aus. Nach dem anonymen Absender wird gefahndet. 

Quelle: Nordbayern

Datenleak

Am 08. Februar 2022 wurde eine interaktive Onlinekarte mit mehr als 23.000 Personendaten angeblicher Antifa-Aktivist*innen veröffentlicht. Darunter auch zahlreiche Namen und Adressen in Bayern.

Die personenbezogenen Daten wurden bei einem früheren Hackerangriff im Jahr 2016 auf den Punk-Mailorder „Impact“ generiert. Die Kundendaten waren von Rechtsextremist*innen erbeutet und veröffentlicht worden und werden seitdem immer wieder von unterschiedlichen rechten Akteur*innen im Internet verbreitet.

Durch das Verbreiten der personenbezogenen Daten findet immer wieder eine Feindesmarkierung statt und damit geht eine potenzielle Gefahr einher.

Durch das Melden der Seite beim Hostinganbieter konnte letztlich erzielt werden, dass die Seite offline genommen wurde. Dennoch können die Täter*innen weiterhin Zugriff auf die Daten haben, auch wenn diese nicht mehr öffentlich sind.

Quelle: Twitter

Maskenverweigerer schlägt Mitarbeiterin im Supermarkt

Am 05.02.2022 ist ein Mann in Hof in einem Supermarkt in der Christoph-Klauß-Straße gewalttätig geworden: Nachdem er darauf hingewiesen worden war, dass er keine FFP2-Maske trägt, soll er mehrmals mit einem Regenschirm auf die Mitarbeiterin eingeschlagen und sie dabei verletzt haben. Die Polizei sucht nach dem Täter und bittet um Zeugenhinweise.

Quelle: BR24

Verschwörungsideolog*innen greifen Journalisten an

Am 15.01.2022 fand in Passau eine unangemeldete Versammlung von Coronaleugner*innen statt. Ein Journalist, der vor Ort die Situation beobachten und dokumentieren wollte, wurde von mehreren Teilnehmer*innen des „Spaziergangs“ gezielt angegriffen: eine Gruppe von ca. 20 Personen bedrängte den Journalisten und rief zur Einschüchterung seinen Klarnamen. Täter 1 trat ihm in den Rücken, Täterin 2 schüttete dem Journalisten Kaffee ins Gesicht. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Quelle: Social Media

Reichsbürger zeigt Hitlergruß

Am 24.01.2022 wurde ein 63- Jähriger in einer Metzgereifiliale in Ansbach auf die Tragepflicht einer FFP2-Maske hingewiesen. Daraufhin reagierte er bereits aggressiv und schrie die anwesenden Personen an. Dabei hob er den rechten Arm und zeigte den Hitlergruß. Als eine verständigte Polizeistreife eintraf, wies er sich mit einem „Reichsbürgerausweis“ aus. 

Der Mann wurde zur Personalienfeststellung zur Polizeiinspektion mitgenommen und erhält nun Anzeigen nach dem Infektionsschutzgesetz, Verwenden verfassungsfeindlicher Kennzeichen und Urkundenfälschung. Der Reichsbürgerausweis wurde sichergestellt.

Quelle: Polizeimeldung

Queerfeindliche Beschimpfungen und Bedrohungen durch Verschwörungsideolog*innen

Am 17.01.2022 beobachten zwei Würzburger Blogger*innen eine sogenannte „Querdenker-Demonstration“. Nachdem die Demo offiziell beendet wird, machen sich die beiden auf den Weg nach Hause – und merken, dass sie verfolgt werden. Vor einem Supermarkt treffen sie auf zwei Gegendemonstrant*innen. Zu viert werden sie dort von einer 15-köpfigen Gruppe aggressiver Verschwörungsideolog*innen bedrängt, bedroht, beleidigt und queerfeindlich beschimpft.

Die Polizei gab öffentlich bekannt, auch aufgrund der Videos in den Sozialen Medien, die Vorfälle bereits der Staatsanwaltschaft gemeldet zu haben.

Quellen:

twitter

twitter

Mainpost

„Ich wurde von 15 Querdenkern angegriffen“

Am Montagabend den 24.01.2022 gegen 20 Uhr griffen demonstrierende Pandemieleugner*innen ein Mitglied der Jusos in Rosenheim an, das sich den Aufmarsch anschaute und dabei eine Fahne der Jusos trug. Der gewalttätige Mob attackierte und verletzte den jungen Mann und schlug auch auf umstehende Personen ein, die helfen wollten. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Quelle: Twitter

Versuchter Brandanschlag auf eine Geflüchtetenunterkunft

Am 16.10.2021 kam es zu einem versuchten Brandanschlag auf eine Geflüchteten-Unterkunft in Simbach am Inn. Ein Papiercontainer war vollständig abgebrannt, am Gebäude entstand ein Sachschaden von mehreren Tausend Euro. Auch an zwei Notausgangstüren fanden die Ermittler Brandspuren. Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Es wurde ein Tatverdächtiger festgenommen.

Seit dem 22.12.2021 hat die Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Es wird wegen versuchten Mordes ermittelt und von einem „fremdenfeindlichen“ Tatmotiv ausgegangen. Wir werten diese Tat als rassistisch motiviert und sind erreichbar, falls Menschen aus der Unterkunft bei uns Beratung und Unterstützung suchen möchten.

Quelle: BR