Chronik rechter Gewalt.

Häufung politisch motivierter Sachbeschädigungen

Seit März 2022 kommt es zu einer gehäuften Anzahl von Sachbeschädigungen. Es wurden immer wieder Wände in Burglengenfeld mit Schriftzügen besprüht. Diese befassten sich oftmals mit dem russischen Angriffskrieg und waren nach Polizeiaussage teilweise „aber auch antisemitisch formuliert“. Die Polizei konnte bereits vier Tatverdächtige ermitteln.

In den letzten Wochen stieg die Anzahl der besprühten Wände jedoch wieder an. Die Polizei nahm am 25. November eine weitere tatverdächtige Person fest, die ein „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ Schild vor einem Gymnasium anzündete. Es handelt sich dabei um einen 48-Jährigen deutschen Staatsbürger aus dem Stadtgebiet. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung konnte die Polizei eine Vielzahl von Beweismitteln beschlagnahmen, darunter ca. 240 Spraydosen und Vorlagen für Graffitis. Die Polizei kann ihn nach eigener Aussage „keiner eindeutigen politischen Strömung zuordnen“.

Quelle: Polizei

Hakenkreuz auf Gehweg gesprüht

In der Nacht vom 03. auf den 04. Dezember 2022 wurde durch unbekannte Täter*innen vor einem Gebäude des Bayerischen Roten Kreuz mit schwarzer Farbe ein Hakenkreuz auf den Gehweg gesprüht. Außerdem wurde in der Nähe ein Transporter auf der rechten Seite mit schwarzer Farbe besprüht. Vermutlich handelt es sich bei den beiden Taten um die gleichen Täter*innen.

Quelle: Polizei

Reichkriegsflagge aufgehängt und die Nachbarn bedroht

Am Abend des 13. November 2022 hisste ein 43-Jähriger eine NS-Reichkriegsflagge in einem Wohnhaus im Stadtteil Königswiesen öffentlich sichtbar aus seinem Fenster. Zudem spielte er bei geöffnetem Fenster in den Nachtstunden überlaute Musik. Schon am Tag war der 43-Jährige mehrfach auffällig geworden. Seine Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus riefen mehrmals die Polizei, unter anderem, weil er sie verbal bedrohte, laut schrie und gegen Fenster und Türen hämmerte. Die Reichskriegsflagge wurde letztendlich von der Polizei sichergestellt und der alkoholisierte Mann in einer Fachklinik untergebracht.

Quelle: Polizei

Schwere Brandstiftung in einer Geflüchtetenunterkunft

Am Abend des 23.10.2022 meldeten Bewohner einer Geflüchtetenunterkunft einen Brand im Keller des Hauses. Die verständigte Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen und das weitere Ausbreiten verhindern. Alle etwa ein Dutzend Bewohner*innen konnten rechtzeitig aus dem Gebäude flüchten. Jedoch verletzten sich drei der Bewohner*innen, als sie sich über die Fenster nach Draußen in Sicherheit brachten. Wegen der Rauchentwicklung ist das Haus momentan unbewohnbar und die Bewohner*innen mussten anderweitig untergebracht werden. Wie die Kripo Memmingen feststellte wurde das Feuer absichtlich gelegt, indem im Keller Bekleidung angezündet wurde. Dies hätte auch zum Tod der Bewohner führen können. Die Polizei ermittelt nun wegen Verdachts der schweren Brandstiftung und versuchten Mordes.

Quelle: Allgäuer Zeitung

Maskenverweigerer zeigt Hitlergruß und verletzt Klinikmitarbeiter

Am Freitag den 04.11.2022 wurde einem 46-Jährigen Mann der Zutritt zum Klinikum Forchheim verweigert, weil er sich nicht an die Hygienevorschriften gehalten hat. Daraufhin hat er den Hitlergruß gezeigt, äußerte rechte Parolen und schlug einem Angestellten gegen den Kopf, wodurch dieser verletzt wurde. Der Täter flüchtete in seinem Auto, konnte aber ermittelt werden.

Quelle: Nordbayern.de

Rassistisch beleidigt und geschlagen

Am 06.10.2022 ist eine 17-jährige Schülerin im Aufzug am Nürnberger Hauptbahnhof in eine Auseinandersetzung mit drei Fahrgästen geraten. Dabei wurde sie von einer der Frauen rassistisch beleidigt und mit Fäusten geschlagen. Am Bahnsteig angelangt drohte die Betroffene damit die Polizei zu rufen. Daraufhin wurde sie erneut geschlagen und gekratzt. Als die Polizei eintraf waren die Angreifer*innen nicht mehr anwesend.

Quelle: nordbayern.de

Rassistischer und queer-feindlicher Drohbrief

Ein Nürnberger Friseur erhielt am 31.10.2022 einen Drohbrief. Darin äußert sich eine Frau ihm gegenüber queer-feindlich, seinen Mitarbeitenden gegenüber rassistisch und spricht außerdem von Entführungsgedanken. Der Friseurmeister äußert sich zum Vorfall folgendermaßen: „Ich bin in der SPD, lebe seit 30 Jahren schwul, bin verheiratet, engagiere mich sozial und stehe in der Öffentlichkeit. All das macht mich zum Hassobjekt von irgendwelchen Ideologen“. Bereits in der Vergangenheit hatte er diesbezüglich Hassbriefe erhalten, unter anderem auch von der AfD.

Quelle: franken.de

Beschädigungen im Rahmen des Kunstwettbewerbs der Dokumentationsstätte KZ Hersbruck

Über einen Zeitraum von zwei Monaten im Juli und August 2022 haben bisher unbekannte Täter*innen mindestens sieben Mal Ausstellungsstücke des Kunstwettbewerbs „ErinnerungsRÄUME“ beschädigt oder gestohlen. Der Wettbewerb mit dem Untertitel “Orte des Leidens und der Verbrechen – Verpflichtung zur Menschlichkeit” wurde vom Verein Dokumentationsstätte KZ Hersbruck ausgerufen und soll an das ehemalige Konzentrationslager in Hersbruck erinnern. 40 Künstler*innen und Schulen nahmen an dem Kunstprojekt teil – viele von ihnen mit Skulpturen und Objekten. Diese wurden an fünf verschiedenen Orten in Hersbruck und Umgebung ausgestellt. Der Projektleiter des Wettbewerbs Klaus Petersen äußerte sich in einem ersten Statement: „Wir gehen davon aus, dass die Beschädigungen und Zerstörungen an den Kunstwerken kein Zufall oder bloßer Vandalismus ist, sondern eine gezielte Aktion. Wir setzen dem das große Interesse und die Unterstützung vieler Menschen in Hersbruck und Umgebung entgegen. Und wir wünschen uns auch Gespräche mit Menschen, die ablehnend diesem Projekt gegenüberstehen“. Beim letzten bekannten gestohlenen Kunstwerk handelt es sich um Werke des Künstlers Adam Cmiel. Er wollte im Happurger Gemeindeteil Schupf mit verschiedenfarbigen Steinen auf Stangen im Wald auf die Opfer des Faschismus aufmerksam machen.

Quelle: ErinnerungsRäume , www.n-land.de

Bedrohliche Schriftzüge auf Mülltonnen

Am 17.10.2022 entdeckte ein Kommunalpolitiker der Grünen auf seinen Mülltonnen bedrohliche und beleidigende Schriftzüge. Aufkleber mit Umweltschutzbezug, die der Politiker auf seinen Mülltonnen angebracht hatte, wurden durchgestrichen und auf zwei Mülltonnen wurde eine rechte Beleidigung geschrieben. Der Betroffene und seine Familie fühlen sich dadurch bedroht.

Quelle: Betroffener