Chronik rechter Gewalt.

Radfahrerin greift 15-jährige Jugendliche an einer roten Ampel an

Am 18.10.2023 stand eine 15-jährige Jugendliche an einer roten Ampel, als vor ihr eine ihr unbekannte Radfahrerin anhielt, die Jugendliche anschrie und versuchte, ihr das Kopftuch vom Kopf zu entreißen. Anschließend griff sie der Jugendlichen an den Hals.

Die Jugendliche sei dabei leicht verletzt worden.

Quelle:
Islam IQ

Neonazistische Aufkleber mit Morddrohung am Briefkasten

Eine Familie aus Nürnberg-Gartenstadt fand am 18.02.2024 an ihrem Briefkasten zwei neonazistische Aufkleber vor, die über einen Anti-AfD-Aufkleber angebracht waren. Auf einem der Aufkleber war eine klare Morddrohung gegen Antifaschist*innen dargestellt. Die Familie fühlt sich durch die Aufkleber bedroht.

Quelle: Betroffener

20-jähriger Impfgegner tötet seine Mutter

Anfang März 2023 hat ein 20-jähriger seine Mutter auf brutale Art und Weise getötet. Vor Gericht begründete der Täter die Tat damit, dass er die Impfung seines 11-Jahre alten Bruders verhindern wollte.

Das Landgericht Hof sprach eine Haftstrafe von 11 Jahren und die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus aus, da man beim Täter eine psychische Erkrankung festgestellt habe.

Als Beratungsstelle weisen wir darauf hin, dass rechte Gewalttaten in der Vergangenheit immer wieder als Folge einer psychischen Erkrankung dargestellt wurden. Dadurch werden solche Taten jedoch individualisiert, relativiert und entpolitisiert. Die rechte Tatmotivation rückt so in den Hintergrund, was dazu beiträgt, dass die Dimension rechter Gewalt insgesamt weniger sichtbar wird.

Quellen:
Süddeutsche Zeitung
Passauer Neue Presse
Frankenpost

Rassistische Beleidigungen gegen ukrainische Familie

Eine ukrainische Familie wird von einer Täterin wiederholt beleidigt und bedroht:

Im November 2023 schlägt die Täterin mehrfach mit der Faust gegen das Auto der Familie. Sie lässt erst davon ab, als die Familie ankündigt die Polizei zu verständigen.

Mitte Februar 2024 wird eine Betroffene von der Täterin wiederholt auf der Straße aggressiv angesprochen. Dann am 05. März 2024, als die Betroffene ihren Sohn in die Schule bringt und sich gerade von ihm verabschiedet, wird sie von der Täterin aggressiv und rassistisch angeschrien. Erst nach wiederholter Aufforderung sie in Ruhe zu lassen und schließlich der Ankündigung die Polizei zu verständigen, geht die Täterin schließlich weg.

Die Betroffene war durch den Vorfall sehr belastet.

Quelle: Betroffene

Jugendliche werfen einen Knallkörper in ein Restaurant

Am Abend des 20.01.2024 kamen zwei Jugendliche zu einem asiatischen Restaurant in der Freisinger Innenstadt. Während der eine Jugendliche die Umgebung bewachte, warf der andere Jugendliche einen Knallkörper in das Restaurant. Dabei hat er eine Parole gerufen, die laut Polizeimeldung, „nationalsozialistisches Gedankengut vermuten lässt“.

Als sich die Jugendlichen vom Tatort entfernen wollten, nahmen drei der Gäst*innen die Verfolgung auf und hielten die Angreifer bis zum Eintreffen der Polizei fest.

Quelle:
Polizeimeldung

Rassistische Parolen auf dem Faschingswagen der „Landjugend Hohenfurch“

Am 08.02.2024 befindet sich eine Gruppe von Menschen zum Faschingsumzug am Hauptplatz in Landsberg am Lech. Als ein Faschingswagen der Landjugend Hohenfurch am Hauptplatz das Lied „L‘amour Toujours“ von Gigi D’Agostino abspielt, beginnen auf dem Festwagen mehrere Jugendliche und junge Heranwachsende lautstark den Liedtext zu rassistischen Parolen umzudichten.

Bei einigen umstehenden Menschen, die das beobachten, führte dieses Ereignis zu starker Verunsicherung und eine junge Frau mit Migrationsbiographie möchte künftig nicht mehr an Faschingsveranstaltungen teilnehmen, weil sie sich nicht sicher und nicht willkommen fühlt.

Quellen:

– Augenzeug*in

Tagesspiegel

Abendzeitung München

Rassistisch motivierte Beleidigung und Bedrohung

Am 17.01.2024 hilft eine Person einer Frau im Rollstuhl in der Nürnberger Innenstadt über eine Eisplatte hinweg, als sich ein unbekannter Mann – mutmaßlich Beschäftigter der Stadtreinigung– nähert und die betroffene Person rassistisch beleidigt sowie körperliche Gewalt androht. In Folge greifen zwei Zeug*innen ein und halten den Täter von einer Tatverwirklichung ab.

Quelle: betroffene Person

Extrem rechte Parolen „gesungen“

In den letzten Wochen gab es mehrere Vorfälle, bei denen rechte Parolen zu dem Song „L‘amour toujours“ von Gigi D’Agostino gesungen wurden. Unter anderem wurden die Parolen am 08.02.24 von der Landjugend Hohenfurch auf dem Faschingsumzug in Landsberg am Lech und am 24.02.24 durch eine unbekannte Gruppe an Menschen in einem Gasthaus in Höchstadt a. d. Aisch verbreitet.

Bereits im Januar 2024 kam es im Anschluss an den AfD-Parteitag in Greding zu ähnlichen Szenen in einer Diskothek. Hier waren insbesondere die AfD-Landtagsabgeordneten Benjamin Nolte und Franz Schmid beteiligt. Schmid ist zum neuen Landesvorsitzenden der Jungen Alternative Bayern, der extrem rechten Jugendorganisation der AfD, gewählt worden.

Quelle:

Zeug*innen

BR24

Tagesspiegel

Extrem rechte Parolen und Drohung

In einer der Nächte zwischen dem 31. Januar und dem 2. Februar wurden an die Außenwand des Kulturhauses „Stadtbahnhof“ in Schweinfurt extrem rechte Parolen und eine Drohung gegen eine Gruppe von lokalen Antifaschist*innen gesprüht. Der Stadtbahnhof positioniert sich öffentlich klar antifaschistisch.

Quelle: Betroffene

Bedrohungen gegen Ex-SPD-Kreisrätin

Ex-SPD-Kreisrätin Angelika Eller-Wiedemann wirbt am 20.01.2024 in Lindenberg auf einer „Bauerndemo“ für eine Demonstration „gegen Rechts“ und wird aus einer Reihe von zehn Männern bedroht: „Hinter meinem Rücken rief einer: Die muss einmal nachts über den Stadtplatz gehen. Worauf sofort ein zweiter Ruf kam: Das würde sie nur einmal machen.“ Angelika Eller-Wiedemann wertet das ganz klar als einen Einschüchterungsversuch, wegen der vorausgehenden Bewerbung der Demo „gegen Rechts“: „Ich bin überzeugt, dass systematisch geschulte Trupps von Rechtsradikalen vor Ort waren“, sagt die 68-Jährige gegenüber der Allgäuer Zeitung.

Quelle: Allgäuer Zeitung