Chronik rechter Gewalt.

Antisemitismus mit Hitlergruß

Am Abend des 28.11.2023 teilte eine Zeugin über Polizeinotruf mit, dass ein Mann vor der Erlanger Universitätsbibliothek öffentlichkeitswirksam den Hitlergruß gezeigt und sich in dem Zusammenhang lautstark judenfeindlich geäußert habe. Polizeibeamte der Polizeiinspektion Erlangen-Stadt konnten die beschriebene Person in unmittelbarer Tatortnähe feststellen und vorläufig festnehmen. 

Quelle: Polizei

Brand in leerer Geflüchteten-Unterkunft

Am Abend des 23.11.2023 gab es einen Brand in einer im Bau befindlichen Flüchtlingsunterkunft in Wassertrüdingen (Lkrs. Ansbach). Gegen 21:00 Uhr nahm ein Zeuge Feuer wahr und verständigte den Notruf. Beim Eintreffen der alarmierten Feuerwehren der umliegenden Gemeinden stand ein Sanitärcontainer in der Oettinger Straße bereits in Vollbrand. Verletzt wurde durch den Brand niemand. Laut Polizeimeldung kann ein technischer Defekt weitestgehend ausgeschlossen werden, eine vorsätzliche Brandlegung scheint möglich. 

Quelle: Polizei

Bedrohungen gegen Landrat und Bürgermeister

Landrat Helmut Weiß und Bürgermeister Jürgen Meyer erhalten anonyme Drohbriefe. Sie sind Teil einer »zunehmend aufgeheizten Stimmung« im Kontext einer Auseinandersetzung um die Unterbringung von Geflüchteten. In den – auch privat zugestellten – Schreiben werden sie u.a. als »Volksverräter« betitelt.

Quelle: BR24

Angriff auf Flüchtlingsreferenten

Am 16.11.2023 schreibt die Freisinger Lokalredaktion der PNP, dass das Auto eines Lokalpolitikers zerkratzt wurde: in den Lack des privaten Autos des Ainringer Flüchtlingsreferenten Max Schnellinger (Freie Wähler) wurde auf der Fahrer- und Beifahrertür jeweils ein Hakenkreuz eingeritzt. Der Bürgermeister sichert Unterstützung zu, die Kripo ermittelt. Der Betroffene erkennt darin „eine Drohung gegen uns“.

Quelle: PNP.de

Rassistisch motivierter Messerangriff

Am 3.11.23 kommt es in Obergünzburg zu einem Angriff auf 2 Jugendliche: Der 29-Jährige Täter beleidigt die 17 und 20 Jahre alten Asylsuchenden rassistisch und wirft eine Glasflasche auf den Jüngeren. Dann bedroht er die beiden mit einem Messer.

Quelle: Allgäu rechtsaußen

Gefährliche Körperverletzung eines Journalisten

Vom 17.-19.11.2023 findet in einem Hotel bei Wemding, Landkreis Donau-Riess, ein bundesweites Treffen der „Reichsbürger-Szene“ statt. Am 18.11.2023 greift ein Teilnehmer dieses Treffens vor dem Hotelgebäude einen Journalisten körperlich an. Laut Polizei schlägt der Mann dem Journalisten dabei gegen dessen Kamera, wodurch der Journalist im Gesicht verletzt wird. Anschließend kehrt der Täter wieder in das Hotel zurück. Am Abend desselben Tages kommt es zu einem Polizeieinsatz auf dem Treffen, um die Personalien der Anwesenden festzustellen und den 67-Jährige Täter zu identifizieren. Zudem werden zwei Haftbefehle gegen eine 57-Jährige vollstreckt, ein 66-Jähriger Teilnehmer des Treffens konnte seinen Haftbefehl durch Zahlung einer bislang unbeglichenen Geldbuße abwenden.

Quelle: Bayern.de

Angriff auf Geschäft mit israelischen Produkten

In der Nacht auf Sonntag werfen unbekannte Steine in die Schaufensterscheibe eines Geschäfts mit israelischen Feinkostwaren. Der Ladenbesitzer ist zufällig anwesend und hält den Angriff für potentiell lebensgefährlich. „Gott sei Dank war ich nicht im selben Raum, sonst hätten sie mich erwischt. Das wäre lebensgefährlich gewesen.“

Quelle: Augsburger Allgemeine

Angriff auf israelisches Restaurant

In der Nacht vor der Pro-Palästina-Demo am 29.10.2023 schmieren Unbekannte den als antisemitisch zu wertenden Schriftzug „Kindermörder“ und einen Davidstern in einer Größe von etwa 1,5 x 1,2 Meter an die Hausfassade des israelischen Restaurants „Tel Aviv-Jaffa“ in der Spohrstraße im Nürnberger Westen.

Quelle: Nordbayern

Morddrohungen in Erlangen

Im September 2023 gab es ein AfD-Treffen im Erlanger „Angerwirt“, das durch ein während der Versammlung verhängtes Versammlungsverbot des Baugenossenschafts-Eigentümers beendet wird. Anschließend positioniert sich der Vorstand und der Aufsichtsrat deutlich gegen AfD Versammlungen in den Räumen der Erlanger Baugenossenschaft.

Der Eigentümer erhält jedoch nachträglich Beleidigungen und Bedrohungen in seinen Briefkasten. Unter anderem die Drohung „Dich haben wir auf unserer Liste“, die wir als Beratungsstelle für rechte Gewalt ganz klar als deutliche Morddrohung im Sinne einer vorhandenen „Todesliste“ für politische Gegner werten.

Quelle: Nürnberger Nachrichten

Versuchter Mord auf Steinerner Brücke in Regensburg

Am Freitag, den 13. Oktober 2023, wurde ein 20-jähriger Mann von der Steinernen Brücke gestoßen. Der junge Syrer soll am Freitag, gegen 12.15 Uhr, aus dem Hinterhalt angegriffen und völlig unvermittelt von der Brücke gestoßen worden sein. Augenzeugen, die die Tat beobachteten, konnten einen 28-jährigen Mann festhalten, der von der Polizei festgenommen wurde. Bei dem Angreifer könnte es sich den Informationen der „Mitteldeutschen Zeitung“ zufolge um einen amtsbekannten Rechtsextremisten handeln. Demnach sei gegen den Mann vor etwa einem Jahr wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen ermittelt worden. Der Täter hatte laut Zeugen unmittelbar nach der Tat seinen rechten Arm zum Hitlergruß gehoben.

Der 20-Jährige Betroffene wurde beim Sturz auf einen Brückenpfeiler schwer verletzt. Er konnte das Krankenhaus mittlerweile wieder verlassen. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes.

Quellen:

Spiegel

Polizei

Mittelbayerische Zeitung 1 + Mittelbayerische Zeitung 2